Hier die Zuchtziele der Interessengemeinschaft Spitze
im Internationalen Hundeverband e.V. (IHV):

 

Unser Ziel soll es sein, den Deutschen Spitz in seinem Urtyp zu erhalten und seine Farbvielfalt wieder zu gestatten, sowie in der Wolfsspitzzucht den alten Typ wieder zu favorisieren, wie er früher auf den Bauernhöfen zu finden war. Der Deutsche Spitz ist unserer Meinung nach als Kulturerbe zu sehen, war er doch sehr weit verbreitet.
Die Zuchtbestimmungen müssen eine Zusammenarbeit mit den Züchtern der östlichen Nachbarländer ermöglichen, da gerade dort der Spitz in seinem Urtyp noch zu finden ist. Bereits jetzt können wir Deckrüden aus hervorragenden tschechischen und ungarischen Zuchten einsetzen. Dieses Zusammenwirken möchten wir intensivieren.

Unsere erste Prämisse ist es, die Inzucht, die nicht nur bei den Spitzen ein Problem darstellt, zu verhindern! (s. auch „Genetik – Die Tücke des Zufalls“) Dazu ist viel züchterischer Mut gefragt, ist es doch viel leichter, den ausgetretenen Pfaden zu folgen und die Hunde und deren Besitzer die Folgen von Inzucht ausbaden zu lassen. 

Denn der dadurch entstehende Genverlust hat mit Sicherheit negative Auswirkungen auf die Gesundheit, Fruchtbarkeit und Vitalität der Hunde!  

Aber auch wir können natürlich nur mit den schon vorhandenen Hunden züchten, die häufig einen recht hohen Inzuchtwert aufweisen, und tun unser Bestes, um die Spitze wieder aus dieser Sackgasse zu führen.

Wir stützen uns in unserer züchterischen Arbeit auf verschiedene wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit der Zucht in kleinen Populationen auseinandergesetzt haben, und haben dies in einem Zuchtprogramm schriftlich festgehalten.

Es wurden zudem deutsche Zuchtbücher der späten 1930er Jahre und der späten 1940er Jahre gründlich durchgearbeitet, diese haben uns die Zuversicht gegeben, dass rassetypische Spitze gezüchtet werden können, wenn man die Varietäten gezielt verpaart und die modisch bedingte Farbreinzucht aufhebt. Immerhin wurde der Spitz in unseren Regionen seit Jahrhunderten gezüchtet und das nicht schlecht.

Wir verwenden zudem eine Software, die von der Tierärztlichen Hochschule Hannover entwickelt wurde, um die Zucht in kleinen Populationen zu optimieren. 

 

- Möglichst aus jedem Wurf soll sich mindestens ein Hund einmal fortpflanzen, um möglichst viele Gene im Genpool zu behalten. Selektion engt die Zuchtbasis ein. Das steht natürlich im krassen Gegensatz zu dem, was "Schönheitszüchter" unter Zucht verstehen - aber gerade bei seltenen Rassen kann man es sich eigentlich nicht leisten, die Zuchtbasis noch weiter zu verengen.

 

- Streng limitierte Anzahl von Decksprüngen! Das ist ein riesiges Problem in vielen Rassen, ein Beispiel ist der Deutsche Schäferhund. Es gibt populäre Deckrüden, die fast jeden Tag decken! Die Hündinnenbesitzer wollen meistens die hochdekorierten Sieger. In manchen Rassen (etwa beim Hovawart im RZV) gibt es strenge Vorschriften, jeder Rüde darf nur 5x decken, nach einer Nachzuchtbeurteilung können ggf. noch wenige weitere Deckakte genehmigt werden.

 

- IK möglichst unter 6,25, AVK optimal über 85% (es gibt Rassen, in denen das zunächst unrealistisch ist und man vorerst einen AVK über 70% anstrebt; im weiteren Verlauf dann die 85%-Marke). Allgemein gilt der AVK als relevanter bei der Einschätzung der genetischen Relevanz als der IK (Zitat aus Krautwurst,Praktische Genetik für Hundehalter, 2002)

 

- Als sehr wichtig erachte ich auch die Aufzeichnung und Analyse folgender Punkte: Wurfgröße, Lebensalter und Todesursache sämtlicher Hunde. Dies kann langfristig eine Einschätzung der allgemeinen Vitalität geben. Wichtig sind auch Rückmeldungen über Erbkrankheiten, darum ist ein enger Kontakt zu so vielen Welpenkäufern wie möglich erstrebenswert.

  

2.) Es dürfen Varietäten unter einander verpaart werden um den vorhanden
engen Genpool bei einzelnen Varietäten wieder zu vergrößern.


3.) Es sind alle Farbvarianten bei allen Varietäten erlaubt.


4.) Weiterhin sollen Registerhunde , wie z. B. die sog. Dorfspitze in der Zucht
zum Einsatz kommen. Eine Einteilung in die Varietäten erfolgt entsprechend
der Größeneinteilung Groß-Mittelspitz.

 

Mit diesen Maßnahmen haben Sie die besten Chancen, wieder eine breite genetische Basis zu erzielen.

 

Bestimmt kenne Sie Frau Irene Sommerfeld-Stur, oder?! Sie hat eine sehr interessante Homepage (hier der Link zu einem Text über rassespezifische Zuchtstrategien auf ihrer Homepage: http://sommerfeld-stur.at/defekte/rassespezifische-zuchtstrategien) und vielleicht ist sie auch eine Ansprechpartnerin, wenn es um die Optimierung von Zuchtprojekten geht?!

 

Im IHV wird diese Farbgebung "Merle und Blue" nicht anerkannt, und Tiere in Merle-Farben werden grundsätzlich nicht zur Zucht zugelassen.

Von eine Farbzucht in Merle ist abzusehen, da dieses Farb-Gen ein Defekt-Gen ist, und zu verschiedensten, schweren Erkrankungen führen kann.

 

Merle farbige Hunde können an leichter bis schwerer Schwerhörigkeit leiden, erhöhtem Augeninnendruck, Fehlsichtigkeit, Mikrophthalmie und Kolobome. Merle Hunde, von Eltern, die auch beide merles geboren wurden, können zusätzlich an Anomalien der Skelett-, Herz-und reproduktiven Systeme leiden.

 

Nicht zuletzt entscheidet aber der Käufer über das Aussterben oder Überleben des ursprünglichen Typs des deutschen Spitzes!

 

Die bisherigen Erahrungen zeigen aber, dass viele Käufer sich mit unseren Zielen identifizieren und unter Umständen auch eine gewisse Wartezeit auf ihren Welpen in Kauf nehmen. Dies berührt uns sehr und bestärkt uns, diesen nicht ganz einfachen Weg weiter zu gehen.                         

Seit 2016 sind wir zusammen mit anderen befreundeten ZüchterInnen intensiv darum bemüht, in einem Verein  Zuchtstrategien umzusetzen, mit deren Hilfe sowohl die Inzucht minimiert als auch der Genpool wieder aufgefüllt werden soll. Und für die Großspitz-Zucht ist es inzwischen ja 1 Minute vor 12, da muss schnell gehandelt werden, wenn die Varietät nicht aussterben soll! Standard Deutscher Spitz (Quelle:Claudia Götting, Von den Glücks-Spitzen)

Auch in anderen Vereinen/Verbänden gibt es verantwortungsvolle Züchter, die die gleichen Ziele verfolgen wie wir: 

 

Barbara Tuschl, Großspitze vom Winner Jurameer, schreibt:

 

Liebe Großspitz-Freunde,

 

der Großspitz ist eine vom Aussterben bedrohte Rasse. In den letzten Jahren haben sich viele Züchter und Rasse-Freunde dafür eingesetzt, etwas gegen diese Tatsache zu tun. Es gibt immer mehr Begeisterte, die sich beteiligen möchten, die Rasse in ihrer ursprünglichen Art und Vielfalt zu erhalten.
Aufgrund des kleinen Genpools ist es für Züchter nicht immer leicht, der Verantwortung, die wir dieser wundervollen Rasse schulden, auch nachzukommen. Daher ist es um so erfreulicher, dass sich der Großteil der Züchter engagiert und mit züchterischer Geduld dieser Aufgabe stellt. Durch diesen Einsatz wurde in den letzten Jahren schon viel erreicht.
Leider gibt es aber auch immer wieder Züchter, denen es weniger um den Erhalt der Rasse geht, und die fern jeglicher ethischer Verantwortung auf den Verwandtschaftsgrad der Elterntiere keinerlei Rücksicht nehmen.
Ein Mehr an Würfen/Welpen führt nicht automatisch dazu, den Genpool zu erhalten oder zu erweitern. Für einen verantwortungsvollen Züchter steht die Gesundheit der Welpen und der Erhalt einer möglichst breiten Zuchtbasis als oberstes Zuchtziel.
Ich kann nur jeden, der einen Großspitz möchte, bitten, seien Sie kritisch, informieren Sie sich und fragen Sie nach! Wie hoch ist die Inzucht der Welpen? Welche Gedanken hat sich der Züchter bei der Verpaarung gemacht?
Es gibt immer Vor- und Nachteile bei einer Verpaarung und ein guter Züchter wird gerne Auskunft darüber geben, warum er welche Verpaarung gewählt hat. Auch der Vater ist ein wichtiger „Bestandteil“ des Wurfs, welche Infos bekommen Sie über ihn?
Eine gute Möglichkeit, sich zu informieren, bietet die Datenbank für Deutsche Spitze, dort ist vieles erklärt und farblich dargestellt:
https://www.spitzdatenbank.de/db/showpage.php?seite=ik
Bitte zum Wohl der Rasse, seien Sie als Welpeninteressent kritisch, denn auch Sie können einen Teil dazu beitragen, die Zucht in vernünftige Bahnen zu lenken. Fragen Sie nach, ein verantwortungsvoller Züchter wird es Ihnen nicht übel nehmen.

 

Im Folgenden möchte ich noch auf einen hochinteressanten Artikel des Genetikers Hellmuth Wachtel verweisen, der wie kein anderer auf die Gefahren der genetischen Verarmung hinweist, wie sie natürlich auch in so kleinen Populationen wie dem Deutschen Spitz auftritt, und wie man dem züchterisch entgegenwirken könnte. Daher verfolge ich auch, neben der Zucht von reinrassigen Spitzen, ein  Auszuchtprojekt für den Deutschen Spitz (Quelle:Claudia Götting, Von den Glücks-Spitzen), um den Genpool der Rasse etwas aufzufüllen und die genetische Variabilität zu erhöhen.

 

Wer sich noch eingehender mit den diversen Themen in der Hundezucht beschäftigen möchte, der findet bei der Genetikerin und Kynologin Irene Sommerfeld-Stur eine Fülle an Informationen: Bemerkungen zur Hundezucht

 

Registerhunde und American Eskimo Dogs

Mindestens die Hälfte der aktiven VDH-Züchter in Deutschland züchten mit sogenannten Registerhunden, d.h. die Vorfahren eines der Elterntiere sind nicht bekannt bzw. besitzen keine VDH-anerkannten Ahnennachweise. Verpaarungen mit Registerhunden wurden durch die Hauptzuchtwartin des Vereins für Deutsche Spitze streng reglementiert, wobei bevorzugt Nachkommen der seit 2003 importierten American Eskimo Dogs für eine Verpaarung empfohlen und eingesetzt wurden. Die Rasse „American Eskimo Dog“ ist gekennzeichnet durch das Auftreten der Erbkrankheit PRA (Progressive Retinaatrophie, führt unheilbar zur Erblindung). Obwohl seit 2005 ein Gentest für die Diagnose des prcd-PRA-Defektgens zur Verfügung gestanden hat, sind weder die importierten Hündinnen noch deren Nachkommen mit diesem Gentest untersucht worden. So konnten allein die beiden American Eskimo Dog Hündinnen im Zeitraum von 2005 bis 2011 insgesamt 8 Würfe mit zusammen 33 Nachkommen in die deutsche Großspitzpopulation einbringen, alle auf PRA ungetestet. Diese 33 Nachkommen haben sich bis heute auf 139 vermehrt und sind europaweit anzutreffen.

 

Seit kurzem ist im Zusammenhang mit einem Deckeinsatz in der Schweiz die Trägerschaft für das prcd-PRA-Defektgen bei einem Großspitzrüden durch den Gentest nachgewiesen worden. Mit weiteren Trägern des prcd-PRA-Defektgens in der heutigen Großspitzpopulation muss gerechnet werden.

 

Risikofaktoren PRA und HD

Neben dem Risikofaktor PRA bei den Nachkommen der American Eskimo Dogs ist der Risikofaktor HD bei den im Ausland gezüchteten Großspitzen unbedingt zu berücksichtigen. In Deutschland darf ein HD-C kranker Großspitz nur mit einem HD-A freien Großspitz verpaart werden. Im europäischen Ausland wird das HD-Risiko nicht so eng gesehen, in der Schweiz darf und wird HD- B mit HD-C verpaart, in Tschechien und in den Niederlanden fehlt das HD-Röntgen sogar als Pflichtuntersuchung für die Großspitze.

Zuchtprogramm für die Verpaarung von Deutschem Spitz und Japan-Spitz

 

 

FCI-Gruppe 5:Spitze und Hunde vom Urtyp

Sektion 5 Asiatische Spitze und verwandte Rassen. Ohne Arbeitsprüfung.

Rassestandard Nr. 262

Widerristhöhe:Rüden: 30-38 cm, Hündinnen etwas kleiner

 

 

 

Zielsetzung:


Das Ziel ist die Zucht gesunder und gut sozialisierter Welpen mit den charakteristischen Merkmalen beider Rassen. unter Berücksichtigung von Gesundheit, Temperament, Größe und Aussehen.

 

Der Japanische Spitz, wie im Rassestandard des FCI 262 festgelegt, stammt vom Deutschen Weißen Großspitz ab.

 

Phenotypisch sollte der Japaner etwas länglicher sein, was auch beim Deutschen Spitz zu finden ist. Es gibt sowohl quadratische als auch länglichere Gebäude bei beiden Rassen.

 

Beim Japanischen Spitz gibt es, genau wie in den einzelnen Farbschlägen der Großspitze, viel Inzucht. 

Auch um den Mittelspitz ist es nicht besser bestellt.

 

Ein Dänischer Kynologe hat bereits eine Abhandlung über die Vorteile solcher Verpaarungen verfasst, die leider nicht auffindbar waren.

 

Auch die Farben lassen sich über die einzelnen Farb-Loci selektieren. 

Achtet man auf die Pigmentstärke (C- und D-Lokus), werden schöne Spitzwelpen geboren.

 

Beide Rassen sind sehr gut kompatibel. Sie haben keinen Jagdtrieb, und der Japaner ist etwas ruhiger, was dem Deutschen Spitz, mit seiner Bellfreudigkeit, guttun wird.

 

Eine sorgfältige Auswahl gesunder, rassetypischer Vertreter beider Rassen ist selbstverständlich.

 

Gesundheitstests für genetische und körperliche Erkrankungen, die für die jeweiligen Rassen relevant sind, werden durchgeführt und berücksichtigt.

Selbstverständlich ist darauf zu achten, das keine Träger genetischer Erkrankungen mit einander verpaart werden.

 

Charaktertests gewährleisten, dass die Elterntiere freundlich, offen und gutmütig sind.

 

So wird eine Erweiterung des Genpools erreicht, ohne Fremdrassen einzukreuzen.

 

Wir möchten keine unerwünschten Eigenschaften in die Population einführen. Da die variationsübergreifende Zucht beim Spitz auch im VDH erlaubt ist, ist dies der nächste logische Schritt, um den weißen Mittel- und Großspitzen, unter anderem, das starke Pigment der Japaner zugutekommen zu lassen.


Auch die Berücksichtigung von Linienzuchtpraktiken soll dazu beitragen, die gewünschten Merkmale zu verstärken.

 

Die einzelnen Verpaarungen sind genehmigungspflichtig und obliegen besonderer Aufsicht. 

 

Welpen aus den gefallenen Würfen werden gesondert angeschaut und deren Aussehen, Charakter und Gesundheit explizit dokumentiert. 

 

Geplante Verpaarungen sind grundsätzlich genehmigungspflichtig. 

 

Hierzu wenden Sie sich bitte an an den Zuchtbeirat des IHV e.V. .

Großspitznachzuchten

Bunte Großspitze, ein toller Erfolg des Zuchtprogramms.

Wurf Großspitz/Wolfsspitz

Wunderschöne Welpen aus einer außergewöhnlichen Verpaarung.

Bunte Nachkommen

So sieht eine glückliche Mutter mit ihren wunderschönen Welpen aus.

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