Gallenblasenmukozelen

 
Erkrankung
 
Bei dieser Genmutation kommt es zu einer krankhaft stark ausgebildeten (Hyperplasie) der Gallenblasenschleimhaut und dadurch zu einer vermehrten Ansammlung von Schleim. Werden solche Gallenblasenmukozelen nicht behandelt, können sie sich entzünden (Cholecystitis). Dies äußert sich durch Krankheitssymptome wie Erbrechen, verminderter Appetit und Futteraufnahme, Lethargie, Gelbsucht (Ikterus) und Bauchschmerzen. Es besteht die Gefahr einer Gallenblasenruptur. Betroffen sind meist ältere Hunde.
 

Autosomal dominanter Erbgang

 

Für jedes Merkmal liegen im Genom zwei Kopien vor. Je eine Kopie erhält das Tier von seinem Vater und eine von seiner Mutter. Wird ein Merkmal autosomal-dominant vererbt bedeutet dies, dass ein Tier bereits erkranken kann, wenn es eine Kopie des betroffenen Gens von Vater oder Mutter erhalten hat. Es können also entweder Vater- oder Muttertier das mutierte Gen tragen und damit selbst auch erkrankt sein.


Es existieren drei Genotypen:

1. Genotyp n/n (homozygot gesund): Dieses Tier trägt die Mutation nicht und hat ein extrem geringes Risiko zu erkranken. Es kann die Mutation nicht an seine Nachkommen weitergeben.

2. Genotyp n/Mut (heterozygot betroffen): Dieses Tier trägt eine Kopie des mutierten Gens. Es hat ein erhöhtes Risiko zu erkranken und gibt die Mutation mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% an seine Nachkommen weiter.

3. Genotyp Mut/Mut (homozygot betroffen): Dieses Tier trägt zwei Kopien des mutierten Gens und hat ein extrem hohes Risiko zu erkranken oder sehr früh zu sterben. Es gibt die Mutation zu 100% an seine Nachkommen weiter. Dieser Typus kommt sehr selten vor, da er nur entstehen kann, wenn sowohl Vater als auch Mutter betroffen sind.

Dominant vererbte Krankheiten erhöhen oft das Risiko zu erkranken. Diese Veränderung in der Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Krankheit bezeichnet man auch als unterschiedliche Penetranz der Mutation. Träger der Mutation und betroffene Tiere erkranken somit nicht immer zu 100% an der Erbkrankheit.
Manchmal treten die Symptome auch erst in hohem Alter auf, so dass es wichtig ist vor einer Verpaarung zu erfahren, ob die Tiere frei von der Mutation sind.

 

Feragen

Gallenblasen-Mukozelen sind eine erbliche Erkrankung der Leber bei Hunden. Eine Mukozele ist eine Ansammlung von Schleim in einem Gewebe, die aufgrund einer Abflussbehinderung von Flüssigkeit zustande kommt. Im Falle der Gallenblase kommt es durch die Ansammlung des Schleims zu einer Ausdehnung dieser. In weiterer Folge kann es zu einer Entzündung (Cholezystitis) und einem Durchbruch der Gallenblase kommen. Betroffene Hunde leiden meist unter Erbrechen, Gelbsucht, Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen. Wird die Gallenblase vor einem Durchbruch nicht entfernt, kann dies zu starken Schmerzen des Hundes und im schlechtesten Fall zum Tod führen. Obwohl bekannt ist, dass Hunde, die eine Kopie der ursächlichen Mutation erben, ein erhöhtes Risiko für diese Krankheit haben, ist das Auftreten von Mukozelen der Gallenblase variabel und nicht alle Hunde entwickeln tatsächlich die Krankheit. Dies legt nahe, dass Umweltfaktoren oder andere genetische Faktoren für die Variabilität der Krankheitsausprägung verantwortlich sind. Da Mukozelen der Gallenblase häufig Symptome haben, die anderen Krankheiten sehr ähnlich sind, kann es schwierig sein, ohne Ultraschall oder Operation eine solche zu diagnostizieren.

Dies ist eine mit page4 erstellte kostenlose Webseite. Gestalte deine Eigene auf www.page4.com
 
IG-Spitze im IHV e.V. 0