Großspitz:
Ab dem Jahr 2002 wurde in die deutsche Spitzzucht der American Eskimo Dog eingebracht. Der American Eskimo zählt seit Jahren offiziell zu den prcd-PRA betroffenen Rassen. Eine Untersuchung per Gentest ist seit 2005 möglich, jedoch wurde eine solche Untersuchung oder die offizielle Bekanntmachung der Resultate bei den American Eskimo Dogs nicht nachgeholt.
Inzwischen wurde bei mindestens einem Nachkommen der eingebrachten American-Eskimo-Dogs die Trägereigenschaft für prcd-PRA offiziell nachgewiesen. Deshalb muss davon ausgegangen werden, dass noch weitere Nachkommen betroffen sind und die Anlage an ihre Nachkommen weitergeben, oder schon weitergegeben haben.
Betroffen sein können aber alle Größenschläge des Spitzes.
Die prcd (progressive rod-cone degeneration = fortschreitender Stäbchen- und Zapfen-Schwund) ist eine in verschiedenen Hunderassen auftretende erbliche Augenerkrankung, die letztendlich zur Erblindung führt und nicht behandelt werden kann. Sie ist eine Form der PRA (progressiven Retina Atrophien / Netzhautschwund). Erkrankte Tiere zeigen zunächst Symptome der Nachtblindheit, verlieren dann immer mehr Sehkraft und erblinden schließlich komplett. Männliche und weibliche Tiere sind gleichermaßen betroffen.
Hervorgerufen wird die Erkrankung durch einen Gendefekt (Mutation) im doppelt vorliegenden prcd-Gen. Vererbt wird autosomal rezessiv – d.h. es können nur Tiere erkranken, die in beiden Genkopien die Mutation tragen. Das kann nur dann passieren, wenn beide Elterntiere die PRCD-Mutation tragen und beide die Mutation vererbt haben.
Erklärung zur Vererbung:
N/N (normal /clear/frei/A) Das Tier trägt nicht die prcd-PRA-verursachende Mutation. Es ist reinerbig für die Normalkopie des Gens und wird nicht erkranken.
N/PRA (Träger/carrier/B) Das Tier trägt in nur einer Genkopie die Mutation (Anlageträger) und erkrankt nicht, kann aber die prcd-PRA-Anlage mit 50%iger Wahrscheinlichkeit weitervererben.
PRA/PRA (betroffen/affected/C) Das Tier trägt in beiden PRCD-Genen die Mutation (reinerbiger Träger) und erkrankt mit hoher Wahrscheinlichkeit an prcd-PRA. Es vererbt die prcd-PRA Anlage mit 100%iger Wahrscheinlichkeit an die Nachkommen weiter.
Erklärung zur Vererbung:
N/N (normal /clear/frei/A) Das Tier trägt nicht die rcd3-PRA-verursachende Mutation. Es ist reinerbig für die Normalkopie des Gens und wird nicht erkranken.
N/PRA (Träger/carrier/B) Das Tier trägt in nur einer Genkopie die Mutation (Anlageträger) und erkrankt nicht, kann aber die rcd3-PRA-Anlage mit 50%iger Wahrscheinlichkeit weitervererben.
PRA/PRA (betroffen/affected/C) Das Tier trägt in beiden RCD3-Genen die Mutation (reinerbiger Träger) und erkrankt mit hoher Wahrscheinlichkeit an rcd3-PRA.
Der vollständige Erbgang ist noch unklar.